Gala.de 29/09/2009

Tokio Hotel:
"So viel Spaß wie möglich"

Auch wenn sie keine Drogen mehr nehmen: Bill und Tom Kaulitz von "Tokio Hotel" lassen es immer noch gern krachen

Eine feste Zielgruppe? "Die haben wir nicht! 'Tokio Hotel' kann eine Fünfzehnjährige genauso gut hören wie ihre 40-jährige Mama", betonen Bill und Tom Kaulitz, Sänger und Gitarrist der derzeit weltweit erfolgreichsten deutschen Teenie-Band. Beste Voraussetzungen also, um auch mit dem neuen Album abzuräumen. Mit Gala plaudern die Zwillinge über bunte Pillen, die Schattenseiten des Star-Ruhms - und Haare ...

Wie sehr spürt Ihr den Erfolgsdruck?

Bill: Der ist auf jeden Fall da. Aber wir sind jetzt schon fast fünf Jahre erfolgreich. Das Schicksal, als One-Hit-Wonder zu enden, droht uns nicht mehr. Das entspannt ungemein.

Eure Fanbasis sind aber Teenager. Und die sind erfahrungsgemäß schnell untreu...

Tom: Unser Ziel ist es, die Fans, die wir haben, zu halten. Und das ist bislang auch wunderbar gelungen. Außerdem richten wir unsere Musik ja gar nicht auf eine bestimmte Zielgruppe aus. Eine Fünfzehnjährige kann "Tokio Hotel" genauso gut hören wie ihre 40-jährige Mama, solange sie beide einen guten Musikgeschmack haben!

Bill, Du hast innerhalb weniger Wochen die zweite neue Frisur...

Bill: ... und es nervt total, dass es jedes Mal so einen Wirbel darum gibt. Ich experimentiere nun mal gerne und hatte keinen Bock mehr auf Dreadlocks. Es dauerte nach dem Waschen fast einen Tag, bis die Haare wieder trocken waren. Supernervig!
Tom: Haare sind echt so eine Macke von Bill. Wenn ich mich nicht einmischen würde, hätte er sich zwischendurch auch mal einen Armyschnitt verpassen lassen und alles platinblond gefärbt...

Habt Ihr Angst, irgendwann mal dem Druck des Showbiz nicht mehr gewachsen zu sein?

Bill: Die Gefahr ist auf jeden Fall da und ich kann die krassen Abstürze von anderen Stars gut nachvollziehen. Aber Tom und ich haben einen entscheidenden Vorteil: Wir haben uns und die Band. Wenn ich mir vorstelle, dass ich das alles alleine aushalten müsste, wüsste ich nicht, ob ich das alles unbeschadet überstehen würde und wo ich heute wäre...

Wie sind Eure Erfahrungen mit Drogen?

Tom: Auch wir haben mal experimentiert und damit relativ früh angefangen. Bereits als Dreizehnjährige hatten wir ältere Kumpels und hingen mit denen meist auf dem Dorfplatz ab. Da kam es schon mal vor, dass wir uns aus Langeweile hardcoremäßig betrunken, bekifft oder bunte Pillen eingeworfen haben.
Bill: Heute ist das aber vorbei! Es braucht einfach viel Selbstdisziplin, um auf der Bühne immer hundert Prozent geben zu können und bei dem ganzen Stress nicht zusammenzuklappen.
Tom: Wir gehen nur noch selten feiern. Wenn, dann lassen wir es aber auch ganz gut krachen!

Ihr seid Zwillinge. Steht Ihr Euch wirklich so nahe?

Bill: Ich würde nie auf die Idee kommen, etwas in meinem Leben ohne Tom zu planen. Wir sind nie länger als zwei Tage voneinander getrennt. Und selbst das ist für mich bereits die Hölle. Wir sind wie eine Person, brauchen nicht miteinander reden und wissen trotzdem sofort, was der andere gerade denkt. Tom und ich werden sicher unser ganzes Leben zusammen wohnen.

Jetzt mal ehrlich: Ab und zu geht Ihr Euch doch aber auch mal furchtbar auf die Nerven, oder?

Bill: Klar kommt das vor - aber selten. Wenn's denn mal zwischen uns knallt, dann so richtig: Dann wird gepöbelt und geschrien. Dann gehen alle in Deckung und verlassen den Raum. Wir wissen eben genau, welche Knöpfe wir beim anderen drücken müssen, damit die Situation eskaliert.
Tom: Stimmt, dann reizen wir uns gegenseitig so sehr, bis wir uns nur noch eine reinhauen wollen. Und es auch tun.

"Tokio Hotel" wird abgöttisch geliebt aber auch wild gehasst: Wie geht Ihr mit Anfeindungen um?

Tom: Wenn mich jemand dumm anmacht, bin ich sofort auf Krawall gebürstet. Ich lasse mir nicht gegen den Karren fahren. Wenn mir jemand dumm kommt, wird zurückgepöbelt. Es war ja schon immer so, dass wir angeeckt haben und dass uns viele nicht mochten. Bereits in der Schulzeit hatten Bill und ich immer Freundinnen, die zum Teil auch älter waren als wir. Ich hatte jeden Tag eine neue, Bill versuchte es mit Monogamie. Das provoziert bei anderen Jungs natürlich Neid. Und ich liebe es!

Bill, es heißt immer wieder, dass Du schwul bist...

Bill: Mit dem Thema musste ich mich bereits in der Schule permanent auseinandersetzen. Make-up und eine aufwendige Frisur bei einem Jungen - klar, dass sich viele da ihren eigenen Reim drauf machen. Aber hey, ich bin nicht schwul. Wenn ich es wäre, hätte ich null Probleme damit, das zu sagen...

Ist für eine Freundin weiterhin kein Platz in Eurem Leben?

Bill: Nein, denn ich will lieben. Aber das ist bisher einfach nicht passiert!
Tom: Und ich will mich nicht festlegen und so viel Spaß haben wie möglich. Es laufen da draußen einfach zu viele schöne Mädels rum. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass ich mich bislang noch nie so richtig verliebt habe.

Was nervt Euch an Eurem Star-Dasein?

Bill: Mir fehlt die Spontanität. Ich kann nicht einfach mal raus, ins Kino oder ein Eis essen gehen. Alles muss bereits Wochen vorher geplant werden. Ein Leben nach Drehbuch. Natürlich gewöhnt man sich mit der Zeit daran. Aber es gibt schon Momente, in denen ich mein früheres, ganz normales Leben vermisse.
Tom: Es gibt kaum noch Zeiten, in denen wir mal eine Woche am Stück einfach nur abhängen können. Das Business geht immer weiter. Selbst im Urlaub schalten wir deshalb nie richtig ab. Bill und ich waren für zwei Wochen auf den Malediven und es war auch ganz cool, mal am Strand zu faulenzen. Aber in meinem Kopf ratterte es trotzdem permanent weiter. Es gibt nicht einem Tag, an dem wir uns nicht mit Tokio Hotel befassen.
Bill: Alles in allem ist das aber trotzdem völlig ok so. "Tokio Hotel" ist kein Job, das ist unser Leben. Und zwar ein verdammt geiles Leben.

Alexander Nebe

Tokio Hotel:
"S'amuser autant que possible"

Même s'ils ne prennent plus de drogue: Bill et Tom Kaulitz  de "Tokio Hotel" aiment toujours s'éclater.

Un public cible précis? "Nous n'en avons pas! Tokio Hotel peut être écouté par un jeune de 15 ans comme une maman de 40 ans" soulignent Bill et Tom Kaulitz, chanteurs et guitaristes du groupe pour adolescents qui a le plus de succès dans le monde actuellement. Les meilleurs conditions pour vendre leur nouvel album. Avec Gala, les jumeaux parlent de pilules colorées, du côté sombre du succès - et de cheveux...

A quel point ressentez vous la pression du succès?

Bill: Elle est de toute manière présente. Mais nous connaissons le succès depuis prés de cinq ans. La destin du groupe connu uniquement le temps d'un tube ne nous menace plus. Ça détend vraiment.

Votre base de fans est tout de même composée d'adolescents. Et ceux ci ne sont pas fidèles très longtemps...

Tom: Notre but est de garder les fans que nous avons. Et pour l'instant ça a marché de façon formidable. De plus, nous ne destinons pas notre musique à un public en particulier. Un jeune de quinze ans peut tout autant nous écouter qu'une maman de 40 ans, tant que les deux ont bon gout en matière de musique!

Bill, tu t'es fait faire une nouvelle coupe de cheveux pour la deuxième fois en quelques semaines...

Bill: ...c'est énervant qu'à chaque fois ça crée autant de remue-ménage. J'aime expérimenter et j'en avais assez des dreadlocks. Ça leur prenait quasiment une journée entière pour sécher après les avoir lavées. Super énervant.
Tom: Les cheveux sont vraiment une obsession pour Bill. Si je m'en étais pas mêlé, il aurait fini avec une coupe militaire et les cheveux teints en blond platine et tout...

Avez vous peur un jour de ne plus pouvoir faire face à la pression du showbiz?

Bill: Le danger est de toute manière présent et je peux comprendre les dérives hallucinantes de certaines autres stars. Mais Tom et moi avons un avantage décisif: nous nous avons nous et le groupe. Quand j'essaie de m'imaginer faisant face à tout ça tout seul, je ne sais pas si je pourrais y survivre sans dégâts et où je serais aujourd'hui...

Quelle est votre expérience avec la drogue?

Tom: Nous avons aussi expérimenté pas mal de choses et commencé cela assez tôt. Déjà à 13 ans, nous avions des amis plus vieux avec qui nous traînions sur la place du village. Il est arrivé que par ennui, on boive de façon assez hardcore, fume de l'herbe et prenne des pilules colorées.
Bill: Mais aujourd'hui c'est fini! Ça demande en fait beaucoup d'autodiscipline, de pouvoir toujours se donner à 100% sur scène et de ne pas s'effondrer sous l'effet du stress.
Tom: On ne va pas faire la fête très souvent. Mais quand on y va on s'éclate pour de vrai!

Vous êtes des jumeaux? Êtes vous vraiment proches?

Bill: Ça ne me viendrait jamais à l'idée de planifier quelque chose dans ma vie sans Tom. Nous ne sommes jamais séparés plus de deux jours. Et pour moi c'est déjà l'enfer. Nous sommes comme une seule personne, nous n'avons pas besoin de nous parler et savons toujours immédiatement ce que l'autre pense. Tom et moi allons surement habiter notre vie entière ensemble.

Soyez honnêtes: Il arrive que des fois vous vous tapiez vraiment sur les nerfs non?

Bill: C'est clair que ça arrive - mais rarement. Mais quand ça pète entre nous, on fait ça bien: ça gesticule et ça crie. Alors ils vont tous s'abriter et quittent la pièce. Nous savons très bien sur quels boutons de l'autre nous devons appuyer pour que la situation dégénère.
Tom: Exact, nous nous énervons tellement l'un l'autre que nous voulons nous taper dessus. Et nous le faisons.

"Tokio Hotel" est adoré par certains mais aussi sauvagement détesté par d'autres: comment gérez vous cette hostilité?

Tom: Quand quelqu'un me cherche, ça vire vite à la bagarre. Je ne me laisse pas faire. Quand quelqu'un se comporte salement avec moi, je réponds. Ça a toujours été comme ça, nous scandalisions les gens, et beaucoup de gens ne nous aimaient pas. Déjà à l'école, Bill et Moi avions toujours des copines qui étaient parfois plus âgées que nous. J'en avais une nouvelle chaque jour et Bill essayait la monogamie. Ca provoque la jalousie des autres gars. Et j'aime ça!

Bill, on dit toujours que tu est gay...

Bill: Je devais déjà faire face à ce sujet à l'école. Maquillage et coiffure compliquée sur un garçon - c'est clair que beaucoup en tirent des conclusions hâtives.Mais hey, je en suis pas homo. Si je l'étais, je n'aurais aucun problème à l'admettre...

N'y a t-il toujours aucune place pour une petite amie dans votre vie?

Bill: Non parce que je veux être amoureux. Mais ça ne se produit toujours pas!
Tom: Et je ne veux pas m'engager et m'amuser autant que possible. Il y a tant de jolies filles là dehors. Mais ça vient peut être aussi du fait que je n'ai jamais été vraiment amoureux...

Qu'est ce qui vous énerve dans votre statut de stars?

Bill: Ça manque de spontanéité. Je ne peux pas sortir, aller au cinéma ou aller manger une glace. Tout doit être prévu des semaines à l'avance. Notre vie suit un script. Bien entendu on finit par s'y habituer. Mais il y a encore des moments où ma vie totalement normale d'avant me manque.
Tom: Il y a quasiment pas de moments ou nous pouvons décrocher pendant une semaine. Le business ne s'arrête jamais. Même en vacances nous ne décrochons jamais complètement. Bill et moi avons été deux semaines aux Maldives, et c'était vraiment cool de paresser sur la plage . Mais dans ma tête ça tournait à toute allure et je voyais en permanence plus loin. Il n'y a pas un jour où l'on ne s'occupe pas de Tokio Hotel.
Bill: Mais globalement c'est quand même OK. "Tokio Hotel" ça n'est pas un travail, c'est notre vie. Et une p*tain de vie géniale!

Alexander Nebe

(Traduction de Schnee pour DieWeltVonTH)

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